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Saarbrücken - RWE
Essener Junge Till Schumacher über "Highlight-Spiel", RWE-Entwicklung und den Start

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Till Schumacher spielt jetzt für den 1. FC Saarbrücken. Foto: 1. FC Saarbrücken
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Der 1. FC Saarbrücken trifft am Sonntag in der 3. Liga auf Rot-Weiss Essen. Für Till Schumacher wird es ein ganz besonderes Spiel.

Seit diesem Sommer steht Till Schumacher beim ambitionierten Drittligisten 1. FC Saarbrücken unter Vertrag. Der gebürtige Essener spielte in der Jugend acht Jahre für Rot-Weiss Essen, wechselte dann zu Borussia Dortmund, wo er erst U17-Meister wurde und später als Kapitän mit der U19 den Gewinn der Deutschen Meisterschaft feierte. Danach folgten Stationen im Ausland: Von 2018 bis 2021 spielte er in Tschechien, zuletzt drei Jahre erfolgreich bei Austria Klagenfurt.

Im Juni folgte dann die Rückkehr nach Deutschland – in die 3. Liga. Nach Sebastian Vasiliadis (500.000 Euro) hat der 26-Jährige mit 450.000 Euro den höchsten Marktwert im Kader des 1. FCS. In 14 von 18 Pflichtspielen stand Schumacher in der Startelf, zuletzt musste er aber dreimal in Folge auf der Bank Platz nehmen.

Am Sonntagnachmittag (01. Dezember, 16.30 Uhr) kommt es dann für den früheren deutschen Junioren-Nationalspieler zu einem ganz besonderen Spiel: Schumacher trifft mit Saarbrücken auf seinen Ex-Klub Rot-Weiss Essen.

Für die Hausherren geht es um wichtige Punkte im Aufstiegsrennen, RWE braucht dagegen Zählbares im Abstiegskampf. Vor dem Duell hat RevierSport mit dem Linksverteidiger über das 1:1-Remis in Dresden, seine Situation, das RWE-Spiel und die Ziele gesprochen.

Till Schumacher, nur wenige Minuten fehlten in Dresden zur Tabellenführung. Der 1. FCS war die bessere Mannschaft, am Ende stand es aber 1:1. Wie sehr schmerzt dieses Unentschieden?

Jeder Fußballer weiß genau, ein Ausgleich in der letzten Minute tut brutal weh. Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und es leider nicht geschafft, rechtzeitig den Sack zuzumachen. Natürlich ist ein Punkt in Dresden im Vorhinein ein gutes Ergebnis, nach dem Spielverlauf aber leider viel zu wenig und eine vergebene Chance, an die Tabellenspitze zu kommen. Trotzdem können wir mit der Art und Weise unserer Leistung viele positive Aspekte mitnehmen.

Nach 15 Partien steht Saarbrücken mit 26 Punkten auf dem fünften Tabellenplatz und ist punktgleich mit dem Relegationsrang. Wie würden Sie die bisherige Saison bewerten?

Die Liga ist einfach sehr eng. Bisher hat es, uns eingeschlossen, noch keine Mannschaft geschafft, sich nach oben hin abzusetzen. Wir haben uns vor der Saison vorgenommen, ganz oben dabei zu sein und stand heute konnten wir das Etappenziel erreichen. Wir haben jetzt noch vier Spiele bis zur Winterpause, in denen es darum geht, die maximale Punkteausbeute zu holen. Ich denke, wir haben einen qualitativ richtig guten Kader, wo der entscheidende Faktor darin liegt, ob wir die PS auf den Platz bekommen oder nicht. Natürlich hätte ich gerne den einen oder anderen Punkt mehr geholt, aber das wird jeder andere Verein auch sagen. Von daher muss man auch einfach mal dankbar sein, die 26 Punkte zu haben.

Natürlich möchte ich jedes Spiel spielen. Ich kann aber auch damit umgehen, wenn der Trainer mal eine andere Idee verfolgt. Ich bin ein absoluter Teamspieler, auf und neben dem Platz.

Till Schumacher.

Zu Ihnen persönlich: Sie waren zu Beginn der Saison absolut gesetzt und standen zehnmal in Folge in der Startelf, darunter siebenmal über die vollen 90 Minuten. Zuletzt mussten Sie aber auch dreimal in Folge auf der Bank Platz nehmen. Was sagen Sie zu Ihrer aktuellen Situation?

Natürlich möchte ich jedes Spiel spielen. Ich kann aber auch damit umgehen, wenn der Trainer mal eine andere Idee verfolgt. Ich bin ein absoluter Teamspieler, auf und neben dem Platz. Wir haben einen sehr ausgeglichenen Kader, indem eine gewisse Rotation auch wichtig ist, um jedem Spieler einfach ein gutes Gefühl und Selbstvertrauen zu vermitteln. Wenn ich gebraucht werde, ist auf mich Verlass. Generell bin ich mit der Saison zufrieden. Ich habe bereits viele Spiele gemacht, spüre viel Wertschätzung vom Verein und was noch viel wichtiger ist, ich habe noch keinen Trainingstag seit Saisonbeginn durch Verletzungen oder Krankheiten verpasst. Somit bringe ich mich zum einen selbst dazu konkurrenzfähig zu sein und andererseits stelle ich dadurch einen Mehrwert für mein Team dar. Ich habe keine Zweifel daran, dass ich auch in der kommenden Zeit noch viele Spiele für den 1. FCS machen werde.

Am Sonntag kommt es für Sie zu einem ganz besonderen Spiel: Rot-Weiss Essen, der größte Verein Ihrer Heimatstadt, reist in den Ludwigspark. RWE steckt aktuell im Abstiegskampf fest. Was erwarten Sie für eine Partie?

Natürlich ist das ein ganz besonderes Spiel für mich. Ich bin nach wie vor tief verwurzelt in Essen und freue mich deshalb besonders. Ich denke, dass RWE eine sehr spannende Mannschaft hat, die an guten Tagen jeder Mannschaft in der Liga Probleme bereiten kann. Es wird darum gehen, dafür zu sorgen, dass RWE 'keinen guten Tag' haben wird. Das schaffen wir, wenn wir den Flow der letzten Wochen mitnehmen, aggressiv spielen und Zielstrebigkeit in der Offensive beweisen. RWE kommt auch mit der Intention zu gewinnen in den Ludwigspark – von daher erwarte ich einen mutigen Gegner.

Auch wenn es aus Fan-Sicht manchmal anders wahrgenommen wird, denke ich, dass über die letzten Jahre durchaus gute Arbeit geleistet wurde und der Verein sich weiterentwickelt.

Schumacher über RWE.

Sie haben früher in der Jugend selbst für RWE gespielt und waren später dort noch kurz als "Gastspieler" aktiv. Verfolgen Sie die Entwicklung des Vereins noch intensiv und wie groß ist die Vorfreude als gebürtiger Essener vor dem direkten Duell?

Es ist ja nicht so, dass ich RWE erst jetzt wieder aktiv verfolge. Auch wenn ich viele Jahre im Ausland unterwegs war, habe ich die Entwicklung stets beobachtet. Schließlich musste ich ja, wenn ich mal zu Hause war, mitreden können am Essenstisch. Zudem bin ich natürlich nach wie vor sehr dankbar, dass Jörn Nowak und Christian Neidhart mir vor ein paar Jahren angeboten haben, bevor ich in Klagenfurt unterschrieben habe, mich bei der Mannschaft fit halten zu dürfen und mich sogar mit ins Trainingslager genommen haben. Auch wenn es aus Fan-Sicht manchmal anders wahrgenommen wird, denke ich, dass über die letzten Jahre durchaus gute Arbeit geleistet wurde und der Verein sich weiterentwickelt. Im Profifußball geht es nur über kleine Schritte, von daher kann man schon positiv in die Zukunft blicken als Fan. Wer aus Essen kommt, weiß um die Bedeutung des Vereins für die Stadt und das ist wirklich außergewöhnlich. Deswegen brauche ich gar nicht lange drum herumreden, dass das natürlich für mich persönlich ein Highlight-Spiel ist.

Seit Jahren spielt Saarbrücken oben mit, der Zweitliga-Aufstieg konnte aber noch nicht realisiert werden. Was ist in dieser Saison mit der Mannschaft drin?

Ich denke, wir verfügen über die nötige individuelle Qualität, um bis zum letzten Spieltag ganz oben zu stehen. Wir haben für die Liga einen sehr starken Kader, der auch über die nötige Erfahrung verfügt. Jedoch sind auch genau das Faktoren, die hemmend wirken können. Wenn wir es schaffen, unser Top-Level zu erreichen, wird es für jeden Gegner schwer, einen Punkt gegen uns zu holen. Von daher sage ich auch selbstbewusst, es wird einzig und allein an uns liegen, was noch zu realisieren ist in dieser Saison. Natürlich ist Demut das höchste Gebot, ich bin aber kein Fan davon, lange um etwas herumzureden. Am Ende des Tages gilt bei aller Weitsicht immer der Fokus auf das nächste Spiel und das heißt RWE am Sonntag, 16.30 Uhr, im Ludwigspark.

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